Wir waren am 21. Oktober mit unseren Genoss:innen und Freund:innen vom Kasseler „Nicht auf unserem Rücken“-Bündnis auf der Demo gegen Preissteigerungen, um gemeinsam unsere Anliegen und unsere Wut auf die Straße zu tragen. In unserem Redebeitrag haben wir deutlich gemacht, dass die Krisen des kapitalistischen Systems weder auf die Arbeiter:innen abgewälzt werden dürfen, noch diese allein national lösbar sind. Hier unsere Rede zum Nachlesen:
Wir alle sind heute hier, das wurde durch die bisherigen Redebeiträge und die Demo mehr als deutlich, weil wir wütend sind und Ängste haben. Wir sind wütend auf die Politik und die Herrschenden. Denn eines wird in dieser Krise mal wieder deutlich, die Bundesregierung und die Parteien betreiben Politik für Konzerne und deren Milliardenprofite. Mehr noch, sie fallen uns mit irgendwelchen sinnlosen Scheinlösungen, wie Einmalzahlungen und abgedroschenen Durchhalteparolen in den Rücken. Dabei sind wir diejenigen, die ihre eigenen vier Wände nicht mehr warm bekommen, die Rechnungen nicht bezahlen können und jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Die Politiker*innen und Gesschäftsleute müssen sich in ihren warmen Villen sicher keine Sorgen machen. Während das Brot uns nicht zum Leben reicht, halten wir das System mit unserer Arbeit am laufen. Unsere Steuern finanzieren jetzt auch noch die Entlastungspakte für Konzerne. Die Politik, die hier betrieben wird, ist also eindeutig darauf ausgerichtet, Krisenlasten auf Arbeiter*innen, Erwerbslose und Arme abzuwälzen. Das ist nicht weiter hinnehmbar und Krisenprofiteure müssen endlich zur Kasse gebeten werden. Wir zahlen eure Krise nicht!
Doch damit nicht genug. Im Zuge von Krieg und Krise versuchen rechte Kräfte an Einfluss zu gewinnen und ihre scheiß Ideologie zu verbreiten. Sie begreifen die Krise nicht als Folge des weltweiten Kapitalismus, sondern machen Migrant:innen, Arbeitslose oder eine herbeigesponnene globale Elite als angebliche Ursache aus. Dabei bedienen sie sich verschwörungsideologischer, antisemitischer und rassistsicher Weltbilder. So versuchen rechte Kräfte unsere geteilte Betroffenheit auszuspielen und uns gegeneinander aufzuhetzen. Dem müssen wir uns entschlossen entgegenstellen und eine linke Antwort formulieren, die alle Betroffenen mit einschließt.
Doch letztendlich liegt der Fehler im kapitalistischen System. Da helfen auch nicht irgendwelche Reformen. Solange wir in diesem System gefangen sind, werden sich die Krisen immer wiederholen. Aber der Kapitalismus ist in der Krise und bricht nach und nach auseinander. Er bietet uns keine Zukunft, egal wo auf dieser Welt. Kämpfe gegen die Inflation und Preiserhöhungen werden weltweit geführt, sei es in Argentinien, Ghana, Indonesien oder hier in europäischen Ländern, um nur ein paar Beispiele zu nennen. International formieren sich Proteste von links, die Menschen tragen ihre Wut gegenüber diesem ausbeuterischen System auf die Straße. Während die Menschen in Neapel ihre Stromrechnungen verbrennen, haben die Arbeiter:innen in Frankreich die Raffinerien aus Protest gegen die teuren Preise bestreikt. Promt hat die neoliberale Regierung versucht die Streiks mit einer Zwangsverpflichtung zum Arbeiten zu unterbinden, woraufhin zehntausende Menschen für ein bezahlbares Leben auf die Straße gegangen sind. Das zeigt, der Kampf um Befreiung ist international. Und genau deshalb müssen wir mehr werden, uns unterstützen und organisieren. Gemeinsam können wir eine reale Gegenmacht aufbauen, für eine grundlegend neue Ordnung einstehen und jegliche Form von Ausbeutung und Unterdrückung überwinden. Also lasst uns gemeinsam demonstrieren und eine lebenswerte Zukunft erkämpfen!
-Zusammen und internationalistisch gegen Krieg und Krise
-Gegen die Teuerungen und Abwälzung von Krisenlasten auf unseren Rücken
-Für 100 Mrd. in Bildung, Essen und Gesundheit
-Krisengewinner besteuern! Lasst die Bonzen und Konzerne zahlen!
Denn wir haben die Wahl liebe Genossen und Genossinnen. Ein weiter so mit Krieg, Umweltzerstörung und Verarmung – oder gemeinsam kämpfen für ein besseres Leben, hin zum Kommunismus!
Hoch die internationale Solidarität!