Wer wir sind – unser Selbstverständnis

1. Kommunismus

Als BKK sehen wir es als Notwendigkeit, die bestehenden ausbeuterischen Herrschaftsverhältnisse zu verwerfen und für ein System zu kämpfen, das den Arbeiter:innen dient. In einer Welt, die von Unterdrückung und Diskriminierung bestimmt ist, kann es keine Alternative zu einem revolutionären Systemwandel geben. So, wie sich der Kapitalismus stetig weiterentwickelt, so müssen es auch unsere Analyse und der Kommunismus. Hierzu gehört beispielsweise ein den zeitlichen Gegebenheiten angepasster Klassenbegriff. 
Unser Ziel ist es, die Kämpfe aller Arbeiter:innen zu verbinden und eine klassenkämpferische Perspektive zu schaffen. Dies ist vor allem notwendig, da die Scheinreformen durch die Herrschenden folglich nur die Entmündigung der Arbeiter:innen bedeutet. Wir aber wollen keine Zugeständnisse – Wir wollen die Selbstbestimmung des Proletariats. Dabei steht die freie Verfügung über Produktionsmittel eine radikale Umverteilung, die Abschaffung der ausbeuterischen Verhältnisse, deren Selbstverwaltung und die Freiheit der Arbeiter:innen im Mittelpunkt.
Um diesen Umbruch der Gesellschaft zu erreichen, braucht es die Kraft der Masse, weshalb viel Vorarbeit in Form von Bildung erbracht werden muss um ein Klassenbewusstsein zu schaffen. Jegliche Form der staatlichen Repression, Diskriminierung und kapitalistischen Systempropaganda hat alleine das Ziel der Klassenspaltung, um eine kämpferische Bewegung zu unterbinden. 
Wir wollen gemeinsam versuchen ein kommunistisches Handeln und Kämpfen in unserem Miteinander zu vereinen. Uns ist bewusst, dass wir in einem kapitalistischen System gefangen sind, und so geht es uns vor allem darum nach den Idealen des Kommunismus zu leben. Nur gemeinsam können wir radikale Veränderung erreichen.

2. Antifaschismus und Antirassismus

Wir sehen uns der historischen Aufarbeitung der rassistischen und kolonialen Weltgeschichte verpflichtet. Der Nationalsozialismus, Kolonialverbrechen, neokoloniale und rassistische Ausbeutungs- und Unterdrückungsstrukturen, sowie rassistische Anschläge prägen die Welt bis heute.
Rassismus in seiner Geschichte und den herrschenden Verhältnissen begreifen wir als eng verwoben mit dem kapitalistischen Ausbeutungssystem. Der Kapitalismus nutzt und schürt den Rassismus für seine eigenen Zwecke. Schon Karl Marx und Friedrich Engels beschrieben, wie das kapitalistische System die Arbeiter:innen durch Rassismus spaltet. um sie gegeneinander auszuspielen und an einer gemeinsamen Organisierung zu hindern.
Wir wollen in unserer Arbeit marginalisierten Menschen einen Raum bieten, statt uns über sie zu erheben, solidarisch mit ihren Kämpfen stehen und Bildungsarbeit leisten. Wir begreifen es als unsere Pflicht und Lebensaufgabe konsequent antifaschistisch und antirassistisch zu handeln. Als westlich sozialisierte Gruppe gehört für uns hierzu insbesondere auch eine konstante Selbstreflektion über die eigenen Privilegien und strukturell erlernte rassistische Denkmuster und Handlungsweisen.
Unser Kampf gilt insbesondere den rassistischen Staats- und Gesellschaftsstrukturen, wie Behörden, Polizei, dem Wohnungsmarkt, Arbeitsmarkt oder den Medien. Ebenjene rassistische Machtverhältnisse wollen wir kritisieren und durchbrechen. Dafür müssen wir unabhängig von diesen Strukturen kämpfen und den Aufbau eines antifaschistischen Selbstschutzes aktiv unterstützen.

3. Feminismus

Wir leben in einer patriarchalen Gesellschaft, die von einem starkem Antifeminismus geprägt ist. Ob es die Fremdbestimmung der Körper von Frauen, Lesben, Inter*Personen, Non-Binary*Personen, Trans*Personen und Agender*Personen (kurz FLINTA*), Femizide, bevormundende Rollenbilder, unfaire Arbeitsverhältnisse oder häusliche und sexualisierte Gewalt gegen FLINTA* betrifft, diese Ungerechtigkeit hat System! Wir müssen uns organisieren und der Unterdrückung und Ausbeutung von FLINTA* Körpern und dem Sexismus radikal entgegenstellen.
Wir müssen uns mit FLINTA* zusammenschließen und gegenseitig Schutzräume bieten und uns sichtbar machen. Der Kampf gegen das Patriarchat kann jedoch nur mit allen Geschlechtern zusammen erreicht werden. Daher wollen wir in der Gesellschaft ein Bewusstsein für Feminismus und die verschiedenen Dimensionen der Unterdrückung schaffen. Dabei wollen wir Räume bieten, um FLINTA* reden zu lassen, ihnen zuzuhören und von ihren Erfahrungen zu lernen. Denn Feminismus geht alle was an!
Unser Ziel ist es, die Verschränkung unterschiedlicher Ausbeutungsverhältnisse aufzuzeigen. Deshalb wollen wir Intersektionalität von der Individualebene losgelöst betrachten und Unterdrückungsstrukturen innerhalb der Klasse aus einer marxistischen Perspektive analysieren. So werden FLINTA* oftmals nicht nur wegen ihrer Geschlechter* unterdrückt, sondern auch aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, sozialen Klasse, Behinderungen oder sexuellen Präferenzen. Auch die Verschränkung der kapitalistischen Ausbeutung und der Unterdrückung von FLINTA*, müssen gemeinsam bekämpft werden.
Unser feminstischer Kampf gegen das Patriarchat ist international. So haben wir von unseren lateinamerikanischen compañeras gelernt: „¡La revolución será feminista, o no será!“ (Die Revolution wird feministisch sein, oder sie wird nicht sein!)

4. Internationalismus

Internationalismus bedeutet für uns, die internationalen, durch den Imperialismus hervorgerufene Probleme zu bekämpfen und uns mit revolutionären, kommunistischen/linken Bewegungen auf dem gesamten Globus zu vernetzen. 
Dieser Selbstanspruch kommt aus der Perspektive unseres eigenen Privilegs. Während Genoss*innen in den verschiedensten Teilen dieser vom Kapitalismus zerrissen Welt für die Befreiung der unterdrückten Klasse kämpfen, gelingt es zu oft in Deutschland nicht, diese Erfahrungen und Kämpfe auf die lokale Ebene zu bringen. 
Wir wollen als kommunistische Gruppe diese Problematik angehen, zusammen mit den revolutionären Bewegungen kämpfen und sie mit unserer uneingeschränkten Solidarität unterstützen.
Wir erkennen auch an, dass die Revolution nicht nur von einem Punkt der Welt ausgehen kann, sondern nur durch die flammenden Anstrengungen und der Vereinigung des Proletariats erfolgreich den Kapitalismus zerschlagen kann. 
Dies soll aber nicht bedeuten, dass wir hier in Deutschland auf ein Signal warten sollten. Während wir uns vernetzten, unseren Genoss*innen zuhören und ihnen von unseren Erfahrungen berichten, wollen wir auch aktiv werden und hier in Deutschland eine internationale revolutionäre Antwort formulieren und diese auf die Straße tragen und für eine gerechtere, eine friedlichere und vor allem eine kommunistische Welt kämpfen.

5. Antiimperialismus

Für uns ist Imperialismus ein, mit Kapitalismus einhergehendes, Ausbeutungssystem, das der Anhäufung von Kapital dient. Hierbei wird auf Expansion im militärischen, politischen und wirtschaftlichen Sinne abgezielt, um die eigenen Interessen durch Unterdrückung von Völkern durchzusetzen. Hierbei beziehen wir uns auf Lenin, der bereits Ende der 1910er-Jahre den „Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ bezeichnete. Als Kommunist:innen ist es für uns unabdingbar, dass wir uns gegen diese ausbeuterische und kriegerische Stufe des Kapitalismus stellen und gleichbedeutend mit dem System abschaffen wollen. Denn Imperialismus lebt von der egoistischen Landnahme und der Kapitalisierung des Auslands, auch und vor allem unter den Dimensionen von Rassismus und Patriarchat. Somit stehen wir solidarisch mit allen unterdrückten Genoss:innen, Freund:innen und Völkern der Welt, die unter dem Imperialismus des kapitalistischen Systems leiden und sich mutig gegen ihn auflehnen!

.